Letztens erschien in der «Luzerner Zeitung» (Ausgabe vom 7. August 2024) ein Bericht über früher und heute. In diesem Bericht wurde über das «Marbach Lädeli» aus Geuensee erzählt, ein Kolonialladen, der dort stand, wo sich heute das Restaurant St. Niklaus befindet. Bei meinem Mann kamen einige Kindheitserinnerungen hoch.
Je nach Jahrgang mag man sich bestimmt selbst an solche kleine Lädeli im eigenen Dorf und deren Geschichten erinnern. Vor Jahren gab es in den Dörfern mehrere Läden, die alles für den täglichen Gebrauch anboten. Zu jener Zeit wurde der Einkauf hauptsächlich im Dorf getätigt. Damals war noch nicht die Rede von einem Shoppingerlebnis.
Heute haben es solche Läden nicht leicht zu überleben. Günstige Ladenketten machen es noch schwieriger.
Seit über fünf Jahren betreibe ich ebenfalls ein kleines Lädeli. Ich stecke ganz viel Herzblut in mein Geschäft.
Die Idee für das Lädeli entstand nach meiner ersten Markterfahrung. Schnell merkte ich, dass ich nicht die «Marktfahrerin» bin. Ich fand es schöner, das ganze Jahr über meine Produkte anbieten zu können. So wuchs mein Sortiment von Jahr zu Jahr. Angefangen habe ich mit selbstproduzierten Produkten, die nach wie vor im Lädeli zu finden sind.
Um das Angebot attraktiv zu gestalten, habe ich auch ausgewählte Produkte zugekauft.
Wenn man Dinge selbst produziert, entscheidet man zu dem Zeitpunkt wenn die Früchte oder das Gemüse Saison haben, wie viel man einmachen möchte und wie die Nachfrage im Laufe des Jahres sein wird. So kam/kommt es immer wieder vor, dass Produkte das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum erreichen und ich sie nicht mehr verkaufen kann.
Das bedeutet nicht, dass das Produkt nicht mehr geniessbar ist, doch ich kann es trotzdem nicht mehr verkaufen.
Das ist jeweils ein grosser Verlust für mich. Zum einen, weil ich Lebensmittel verschenken oder entsorgen muss, die ich vorher gekauft habe, und zum anderen, weil ich viel Zeit investiert habe, um alles einzumachen.
Die zugekauften Produkte, die ich in meinem Lädeli anbiete, stammen meist aus kleinen italienischen Manufakturen. Ich arbeite mit Lieferanten zusammen, die ihre Produzenten und deren Geschichte persönlich kennen. Mir ist es wichtig, dass gerade kleine Manufakturen nicht untergehen und von den Grossen «gefressen» werden. Es würde so viel verloren gehen.
Ich liebte schon immer den Umgang mit Menschen. Wenn ich zurückdenke, hatte ich in jeder meiner Anstellungen etwas mit Verkauf oder Beratung zu tun. Ich liebe den Menschenkontakt. Ich liebe es, Köstlichkeiten herzustellen und anzubieten.
Ich muss aber auch gestehen, dass gerade das Jahr 2024 es mir und vielen anderen nicht einfach macht, diesem Traum zu folgen. Die Preise sind überall gestiegen. Alles, was ich zukaufe, ist teurer geworden. Die Leute müssen bestimmt mehr auf ihre Ausgaben achten, da es für alle teurer geworden ist.
Man sollte sich aber auch bewusst sein, dass gute, ausgewählte Produkte nicht günstig sein können. Schliesslich isst man das, was man bezahlt.
Daher versuche ich, meinen Traum vom kleinen Koloniallädeli weiter zu träumen, und hoffe, am 22. August wieder meine treue Kundschaft begrüssen zu dürfen. Es ist eine grosse Freude für mich, wenn neue Kundschaft den Weg in mein Lädeli finden. Lasst euch von meinem abwechlungsreichen Sortiment überraschen. Gerne teile ich auch Rezeptideen zu den jeweiligen Produkten mit.
Meine Öffnungzseiten sind jeweils am Donnerstag von 13.30 bis 18 Uhr und jeden letzten Samstag im Monat von 13.30 bis 17 Uhr.
Ausserhalb dieser Öffnungszeiten öffne ich nach einer Terminvereinbarung gerne mein Lädeli.
delizie d’Amelia
Amelia Albisser
Heugärtenstrasse 4 – 6232 Geuensee
079-399 85 54
Hallo liebe Amelia, wie schön das Du das Lädle führst. Wir fahren am 19.09.24 nach Reisen zum Sohn. Wenn es zeitlich passt komme ich gerne mal ins Lädle Weiterhin ganz viel Erfolg mit den schönen Produkten.
Herzliche Grüße
Marita Denter
Oh wie schön. Das würde mich sehr freuen, wenn ich Dich persönlich kennenlernen darf.
Liebe Grüsse
Amelia Albisser
Hallo ,sorry der Ort heißt Reiden ..Es sind nur um die 20km zu Deinem Lädle. Ich würde mich auch sehr freuen ,wenn das klappen würde 💐
Liebe Amelia, ich liebe so kleine Lädelis, weil sie mich immer an meine Kindheit erinnern. Dass dir die gestiegenen Preise Schwierigkeiten machen, tut mir sehr leid. Meinem Neffen geht es leider auch so, denn er arbeitet für ein kleines Unternehmen auf dem Land, dass für die Auslieferung von ihren Produkten Paletten benötigt, die auch sehr teuer geworden sind. Wir hoffen einfach alle, dass die Preise wieder runtergehen und gerade die kleinen Unternehmen oder Lädelis, wie deiner überleben können. Wenn ich mal in der Umgebung sein sollte, komme ich auf jeden Fall vorbei!
Guten Abend
Herzlichen Dank für die lieben Worte. Ja, kleine Unternehmen haben es gerade in der jetztigen Zeit nicht einfach. Hoffen wir, dass sich das Blatt irgendwann wieder wendet.
Liebe Grüsse
Amelia Albisser