Ich habe zwar in meinem kleinen Garten einige Tomatenstöcke gesetzt, doch um Tomaten für den Winter einzumachen reichen sie ganz bestimmt nicht.
Bei uns zu Hause verwende ich regelmässig passierte Tomaten.
So ist zum Beispiel einmal die Woche Pizza angesagt. Da darf natürlich die Tomatensauce nicht fehlen. Will ich Lasagne oder Parmigiana kochen, dann gibt es einen weiteren Griff in meinem Vorrat an passierte Tomaten.
Auch in diesem Jahr habe ich mich entschieden passierte Tomaten auf Vorrat einzumachen.
So hiess es an diesem Freitag 50 kg Tomaten einmachen. Das Wetter war super toll. So konnte ich meinen Arbeitsplatz nach draussen verschieben.
Tomaten konnten im Freien in einer grossen Wanne gewaschen werden.
Das Passieren der Tomaten konnte ich auch auf der Terrasse erledigen.
Muss gestehen, dass ich ziemlich froh war, als mein Mann von der Arbeit nach Hause kam. Er hat mich tatkräftig unterstützt. Zuerst musste ich schmunzeln, als er fand, dass ich zu kompliziert vorgehe. So hat er einige Arbeitsabläufe optimiert. Da merkt man einmal mehr, dass Mann und Frau definitv anderst tickt. Es wurde bist spät am Abend gearbeitet.
Tomaten welche sich noch ein bisschen an der Sonne sonnen, damit sie am Verarbeitungstag auch wirklich reif sind. Es ist ganz wichtig, dass mann San Marzano-Tomaten verwendet. Vielfach werden sie auch Pelati oder Sugotomaten genannte. Mit dieser Tomate erzielt ihr das Beste und ergibigste Resultat. Ganz klar geht es auch mit anderen Tomaten, doch das Resultat war für mich nicht gleich zufriedendstellend. Gerade im letzten Jahr hatte ich zwar ganz schöne Tomaten gekauft, aber eben nicht Sugotomaten. Die Arbeit war gleich viel, doch das Resultat etwas enttäuschend. Das Ganze war mir zu flüssig. Heute hingegen war ich mehr als zufrieden.
Klar wäre eine grössere Feuerstelle von Vorteil gewesen. Aber Hauptsache, man weiss sich zu helfen.
Hier werden die Tomaten überbrüht. Danach kommen sie in das Passiergerät.
Dass es während der Verarbeitung nicht immer ganz ohne Sauerei vor sich geht, ist absolut normal. Wichtig ist, dass man nach getaner Arbeit wieder alles reinigt und alles wieder in den SOLL-Zustand bringt.
Die passierten Tomaten werden in Flaschen abgefüllt. Es ist sehr wichtig, dass die Flaschen sauber sind.
Für die „Sterilisation“ der Flaschen gehe ich folgendermassen vor. Ich nehme ein grosses Becken zur Hilfe und befülle es mit möglichst kochendem Wasser. Danach lege ich die Flaschen und die Deckeln in das Becken. Lasse die Flaschen solange im heissen Wasser, bis ich sie mit den passierten Tomaten fülle.
Das Wasser aus den Flaschen schütten und mit den passierten Tomaten füllen. Achtung! Ist das Wasser noch zu heiss, eine Zange zur Hilfe nehmen, damit man sich nicht die Finger verbrennt. Mit dem Deckel gut verschliessen.
Da ich in meinen Tomaten-Flaschen weder Salz noch sonst ein Konservierungsmittel dazu gebe, habe ich diese während 45 Minuten im Steamer sterilisiert. Wer eine ganz grosse Pfanne zur Verfügung hat, kann natürlich auch in der Pfanne oder einem extra Sterilisiertopf sterilisieren.
Wer nicht sterilisieren möchte, sollte den passierten Tomaten etwas Salz dazu geben und die Tomaten während ca. 30 Minuten kochen lassen.
Vor dem Einfüllen der Tomaten, Flaschen reinigen. Gleiches Vorgehen wie bereits oben beschrieben.
Jetzt kommt die heisse Passata in die Flaschen und werden gleich mit dem Deckel verschlossen.
Ob sterilisiert oder heiss eingefüllt, kommen die noch heissen Flaschen in eine Kiste und werden mit einer Wolldecke zudeckt um so ganz langsam zu erkalten. Ich habe es auf jeden Falls so von meiner Mutter gelernt.
Mein Wintervorrat! Wollen wir schauen, wie weit er reicht.
…. und etwas ganz Wichtiges zum Schluss. Dass nach sovielen Stunden Arbeit auch etwas schief gehen kann, ist absolut normal. Dann am Besten nicht aufregen. So wie bei mir, als ich meine heissen Flaschen in die Kiste verlegen wollte. Da entglitt mir eine heisse Flasche aus der Hand und zerbrach. Der ganze Inhalt der passierten Tomaten samt Glasscherben verteilten sich an allen möglichen Orten. So habe ich mit einer Gelassenheit das Ganze aufgeputzt und mich nicht geärgert. Es hätte eh nicht geändert. Aber eben, diese Gelassenheit kann ich auch nicht immer an den Tag legen.
In diesem Sinne wünsche ich gutes Gelingen beim Einmachen.